02. Architektur von SAP Systemen

Die Architektur von SAP-Systemen bildet die technische Grundlage für den Betrieb und die Skalierbarkeit der gesamten SAP-Landschaft. Sie stellt sicher, dass alle Komponenten eines SAP-Systems nahtlos miteinander kommunizieren, stabil laufen und an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst werden können.

SAP-Systeme basieren auf einer modularen Architektur, die es Unternehmen ermöglicht, die verschiedenen Bausteine je nach Bedarf zu kombinieren und zu erweitern. Dabei spielen mehrere wichtige technische Komponenten eine zentrale Rolle:

SAP NetWeaver

SAP NetWeaver ist das technologische Fundament, auf dem alle SAP-Anwendungen aufbauen. Es ermöglicht die Integration von SAP- und Nicht-SAP-Systemen und sorgt für eine einheitliche Plattform zur Verwaltung von Geschäftsprozessen. NetWeaver bietet eine flexible Umgebung, die eine einfache Erweiterung der Systemlandschaft erlaubt, ohne dass tiefgreifende Änderungen an der bestehenden IT-Infrastruktur nötig sind.

NetWeaver integriert verschiedene Technologien, darunter:

  • ABAP und Java: Zwei unterschiedliche Entwicklungssprachen, die je nach Anwendungsanforderungen eingesetzt werden.
  • Betriebssystem- und Datenbankunabhängigkeit: SAP NetWeaver ermöglicht die Verwendung verschiedener Betriebssysteme und Datenbanken, was Unternehmen maximale Flexibilität bei der Gestaltung ihrer IT-Landschaft bietet.

Datenbanken in SAP-Systemen

SAP unterstützt eine breite Palette von Datenbanken, wobei SAP HANA als die bevorzugte In-Memory-Datenbank besonders im Fokus steht. HANA bietet enorme Performancevorteile, da sie Daten direkt im Arbeitsspeicher verarbeitet, was zu erheblich schnelleren Abfragen und Analysen führt. Neben HANA werden aber auch traditionelle Datenbanksysteme wie Oracle, Microsoft SQL Server und IBM DB2 unterstützt.

Die Wahl der Datenbank hängt von den Anforderungen des Unternehmens ab, insbesondere hinsichtlich Datenvolumen, Performance und Kosten.

SAP Solution Manager

Der SAP Solution Manager ist ein unverzichtbares Werkzeug für die Verwaltung und Überwachung der gesamten SAP-Landschaft. Er bietet Funktionen zur Systemüberwachung, zum Änderungsmanagement, zur Fehleranalyse und zur Systemoptimierung. Der Solution Manager unterstützt Unternehmen dabei, den Betrieb ihrer SAP-Umgebung effizient zu gestalten und gewährleistet, dass alle Systeme ordnungsgemäß gewartet werden.

Wichtige Funktionen des SAP Solution Managers:

  • Monitoring und Reporting: Überwacht die Performance der SAP-Systeme und stellt sicher, dass alle Komponenten stabil und effizient arbeiten.
  • Change Management: Unterstützt bei der Planung und Durchführung von Systemänderungen, um sicherzustellen, dass diese keine negativen Auswirkungen auf den Betrieb haben.

Schnittstellen und Integration

Ein weiteres zentrales Element der SAP-Architektur ist die Fähigkeit zur Integration externer Systeme. Über verschiedene Schnittstellentechnologien wie RFC (Remote Function Call), IDoc (Intermediate Documents) und SOAP/OData für Webservices können SAP-Systeme problemlos mit anderen Anwendungen kommunizieren. Das ermöglicht es Unternehmen, ihre SAP-Landschaft flexibel mit Drittanbieterlösungen, Cloud-Diensten oder eigenen Entwicklungen zu verknüpfen.

Virtualisierung und Cloud-Integration

Die Virtualisierung von SAP-Systemen ermöglicht es Unternehmen, ihre IT-Ressourcen effizienter zu nutzen. Durch den Einsatz von Virtualisierungstechnologien wie VMware können SAP-Systeme flexibel bereitgestellt, skaliert und verwaltet werden, ohne auf dedizierte Hardware angewiesen zu sein.

Zusätzlich bietet SAP umfassende Unterstützung für Cloud-Lösungen, sei es in Form von SAP S/4HANA Cloud, AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud. Dies gibt Unternehmen die Möglichkeit, ihre SAP-Landschaft entweder vollständig in die Cloud zu migrieren oder eine hybride Umgebung zu betreiben, in der lokale Systeme und Cloud-Anwendungen zusammenarbeiten.

Skalierbarkeit und Flexibilität

Die Architektur von SAP-Systemen ist darauf ausgelegt, mit den Anforderungen eines wachsenden Unternehmens mitzuwachsen. Durch den modularen Aufbau können Unternehmen zusätzliche Komponenten und Funktionalitäten integrieren, ohne dass die Systemstabilität beeinträchtigt wird. SAP ermöglicht es, neue Module (wie z. B. SAP CRM, SAP SCM) nach Bedarf zu aktivieren und nahtlos in die bestehende Umgebung einzufügen.

 

Die Architektur von SAP-Systemen bietet eine solide, flexible und skalierbare Basis für den Betrieb moderner Unternehmen. Dank der Unterstützung verschiedener Betriebssysteme, Datenbanken und Integrationsmöglichkeiten können SAP-Lösungen individuell an die Anforderungen eines Unternehmens angepasst werden. Gleichzeitig sorgt die modulare Struktur dafür, dass neue Funktionalitäten leicht hinzugefügt und bestehende Systeme kontinuierlich optimiert werden können.